Seit den Arenakämpfen waren zwei Tage vergangen.
Copaeyris war still geworden, aber noch nicht zur Ruhe gekommen. Die Straßen waren noch immer von neugierigem Flüstern gesäumt, und die Erinnerung an die explodierende Magie hing wie Rauch in den Köpfen derer, die zugesehen hatten. Für manche war die Stadt Zeuge eines Turniers gewesen.
Für andere hatte sich etwas viel Gefährlicheres angebahnt.
In einer ruhigen Taverne saß das Team an einem abgenutzten Holztisch.
Sayos schnarchte leise und sackte über einem halb leeren Teller zusammen. Rika saß mit verschränkten Armen da und beobachtete den Regen, der gegen das Fenster prasselte.
Und Mizu … starrte auf seine Hände.
Seit dem Kampf hatte er nicht viel gesprochen. Nicht über die Energie, die in seiner Brust aufflammte. Nicht über die seltsame Stille, die folgte. Und schon gar nicht über den Schmerz, der immer noch in seiner Schulter klebte.
Rika warf einen Blick hinüber.
„Du lächelst."
Er blinzelte. Eine leichte Krümmung seiner Lippen – im Nu verschwunden.
„Habe ich nicht bemerkt", sagte er.
„Du hast nicht einmal nach deinem Sieg gelächelt", murmelte Rika. „Was ist jetzt anders?"
Mizu senkte den Blick. Seine Hand ruhte auf dem Kristall um seinen Hals.
„Mein Großvater hat es mir gegeben. An dem Tag … änderte sich alles. Er sagte, es würde mich beschützen."
„Hat es?", fragte Rika leise.
Er antwortete nicht.
Stattdessen griff Rika in ihren Umhang und enthüllte ihren eigenen Kristall – rot wie eine in Stein gefangene Flamme.
„Mein Vater sagte, diese würden uns aussuchen. Dass sie für niemand anderen arbeiten. Aber ich weiß immer noch nicht, was meiner will."
Sayos rührte sich, murmelte etwas über Pudding und Drachen und setzte sich dann abrupt auf.
„Okay, warum sind alle plötzlich so dramatisch?", fragte er und drehte seinen grünen Stein. „Ist das ein Moment, um das Team zusammenzubringen? Weil ich Snacks mitgebracht habe."
Mizu hätte beinahe wieder gelächelt.
Fast.
Dann zuckte Lucy, die am Kamin ruhte, zusammen. Ihre Ohren stellten sich auf, ihr Fell sträubte sich. Sie hob den Kopf – und starrte Mizu direkt an.
Er erstarrte.
Eine Stimme hallte in seinem Kopf wider.
„Mizu … dein Weg fängt gerade erst an."
Die Worte jagten ihm einen kalten Schauer über die Brust.
Er drehte sich schnell um, doch Rika starrte immer noch auf ihren Kristall. Sayos konzentrierte sich nun darauf, einen Löffel auf seiner Nase zu balancieren.
Nur Lucy begegnete seinem Blick.
Sie hatte es auch gehört.
>> Wenn du diese Stimme auch gespürt hast … folge dem Pfad. Hinterlasse einen Kommentar und erzähl mir, was Lucy deiner Meinung nach weiß. Cliffhanger: Wer oder was kontaktiert Mizu – und warum jetzt?